Hüftgelenkersatz

Medizinische Informationen

Belastung und natürliche Alterungsprozesse sind die Hauptursachen dafür, dass sich das Hüftgelenk auf Dauer abnutzt. Dabei wird der für die Gelenkfunktion wichtige Knorpelüberzug immer dünner, so dass irgendwann die Knochen aneinander reiben. Diesen Verschleiß nennt man Arthrose. Weitere Ursachen sind zum Beispiel eine frühere Verletzung des Gelenks, Fehlbildungen oder starkes Übergewicht. Außerdem wird oft nach einem Oberschenkelhalsbruch – vor allem bei älteren Patienten – ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt. Eine Operation kann aber auch notwendig werden, wenn sich ein bereits früher eingesetztes künstliches Hüftgelenk lockert, instabil wird oder eine Entzündung entsteht.

Zu den Qualitätsergebnissen des Behandlungsgebiets Hüftgelenkersatz.

Symptome bei Arthrose (Verschleiß)

Bei fortgeschrittener Erkrankung entsteht ein unmittelbarer Kontakt zwischen dem oberen Ende des Oberschenkels, dem so genannten Hüftkopf, und der zum Beckenknochen gehörenden Hüftpfanne - es reibt Knochen auf Knochen. Das führt häufig zu starken Schmerzen. Die Patienten können ihre Hüfte nur noch eingeschränkt bewegen, so dass für viele jeder Schritt eine große Belastung wird.

Arthrose schreitet voran

Die Zerstörung der Knorpelmasse ist nicht mehr rückgängig zu machen. Lediglich die Schmerzen können gelindert und der Fortgang der Arthrose über einen gewissen Zeitraum verlangsamt oder aufgehalten werden. Irgendwann ist der Austausch des erkrankten Gelenks jedoch nicht mehr zu umgehen - ein künstliches Hüftgelenk, eine so genannte Hüft-Endoprothese, wird notwendig.

Diagnose

Vor der Operation wird der Patient gründlich untersucht und vom Arzt zur medizinischen Vorgeschichte befragt. Röntgenbilder ergänzen die Diagnose.

Therapie

Bewährter Standard bei einem künstlichen Hüftgelenk ist das Einsetzen einer so genannten Total-Endoprothese (TEP). Dabei wird ein Teil des Oberschenkels und des Hüftknochens ersetzt. Die Hüft-TEP ist dem natürlichen Hüftgelenk nachempfunden und ermöglicht dem Patienten in aller Regel Schmerzfreiheit und alltagstaugliche Beweglichkeit. Auch können später wieder sportliche Aktivitäten durchgeführt werden.

Operation

Das künstliche Gelenk muss mit dem körpereigenen Knochen verbunden werden. Für diese Verankerung gibt es unterschiedliche Techniken, bei der die Prothese entweder in den Knochen eingepresst, geschraubt oder mit einem schnell härtenden Knochenzement befestigt wird. Der gesamte operative Eingriff dauert in der Regel nur noch ein bis zwei Stunden.

Rehabilitation

Bereits am Tag nach der Operation beginnt die Krankengymnastik und spätestens dann auch schon das Gehtraining mit Gehstützen. Nach einem etwa einwöchigen Klinikaufenthalt erfolgt in aller Regel eine dreiwöchige Rehabilitationsmaßnahme. Hier lernt der Patient, was er etwa beim Treppensteigen oder beim Aufstehen und Hinsetzen beachten muss. Bis zur vollständigen Genesung vergehen drei bis sechs Monate, in denen die aktive Mitarbeit des Patienten unbedingt erforderlich ist.

Austausch des künstlichen Hüftgelenks

Mit der stetigen Zunahme der eingesetzten Hüft-Endoprothesen in Deutschland steigt auch die Zahl der so genannten Hüft-Revisionen. Im Laufe der Jahre kann es zu Materialabrieb, zu einer Lockerung oder auch selten zum Bruch der Prothese kommen. Dies hängt von der Qualität des damals eingesetzten Modells, von der Befestigungstechnik, vom Körpergewicht des Patienten und von der langfristigen Belastung der Prothese ab. Ebenso können Erkrankungen wie Osteoporose und Ereignisse wie ein Oberschenkelhalsbruch oder eine Entzündung zwischen Knochen und Prothese eine Hüft-Revision erforderlich machen. Der Hüftprothesen-Wechsel ist in der Regel schwieriger als die Erst-Implantation und erfordert ein hohes Maß an operativer Erfahrung. Je nach individueller Situation muss entweder die gesamte Endoprothese ersetzt oder es müssen lediglich verschlissene Teile des bisherigen Modells erneuert werden. Moderne High-tech-Materialien und Befestigungstechniken machen Hüft-Endoprothesen heutzutage aber immer haltbarer.