Herzkatheter-Anwendungen

Qualitätsmerkmal: Geringe Strahlenbelastung

Gute Behandlungsqualität liegt vor, wenn die Strahlenbelastung für Patient und Arzt gering ist.

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Damit der Arzt den Herzkatheter durch die Schlagader exakt bis zum verengten oder verschlossenen Herzkranzgefäß führen kann, wird der Brustbereich während der Untersuchung und Behandlung mit Röntgenstrahlen durchleuchtet. So kann der Arzt auf einem Monitor den Katheter, den Fortschritt der Behandlung und den Blutfluss in Echtzeit verfolgen und kontrollieren. Da der Eingriff eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt, ist es wichtig, die Strahlenbelastung insgesamt gering zu halten. Die dabei vom Körper aufgenommene Energiemenge gibt Aufschluss über die Strahlenbelastung während der Herzkatheter-Anwendung. Gemessen wird sie als so genanntes Flächen-Dosis-Produkt in der Einheit „Zenti-Gray mal Quadratzentimeter“ (cGy x cm2). Dieses ist das rechnerische Produkt einer bestrahlten Fläche und der auf dieser Fläche wirksamen Strahlendosis. Je niedriger das Flächen-Dosis-Produkt, desto geringer die aufgenommene Energiemenge und damit auch Strahlenbelastung; gemessen wird sie pro Patient.

Erwartete Rate – tatsächliche Rate: Bei diesem Qualitätsmerkmal wird für jedes Krankenhaus gesondert berechnet, wie hoch die zu erwartende Strahlenbelastung pro Patient ist, gemessen in Zenti-Gray mal Quadratzentimeter“ (cGy x cm2). Diese erwartete Strahlungsmenge wird dann mit der in dem betreffenden Krankenhaus tatsächlich eingetretenen Strahlungsmenge ins Verhältnis gesetzt. Um die erwartete mit der tatsächlichen strahlungsmenge vergleichen zu können, wird ein Durchschnittswert für alle Patienten innerhalb eines Jahres errechnet. Ist die tatsächlich gemessene durchschnittliche Strahlung pro Patient gleich hoch wie erwartet oder sogar geringer, zeugt das von guter Behandlungsqualität. Doch auch wenn sie höher ausfällt, kann die Qualität des Krankenhauses uneingeschränkt gut sein. Ausführliche Informationen finden Sie unter dem Schaubild.

Die folgenden drei Schaubilder zeigen, wie niedrig die durchschnittliche Strahlenbelastung pro Patient in Hamburgs Krankenhäusern bei unterschiedlichen Untersuchungs- und Behandlungsarten ausfällt:

  1. bei einer Herzkatheter-Untersuchung, bei der nur die Herzkranzgefäße betrachtet werden, aber keine weitere Behandlung mit Katheter erfolgt, z.B. weil der Arzt eine Bypass-Operation für erfolgversprechender hält
  2. bei einer Ballonkatheter-Behandlung, bei der ein kleiner Ballon an der Spitze des Katheters mit Luft gefüllt wird und so das verengte oder verschlossene Herzkranzgefäß dehnt bzw. wieder öffnet. Häufig wird die gedehnte Stelle auch gleich von innen mit einem dünnen Metallgeflecht (Stent) ausgekleidet, damit sie sich nicht wieder verengt.
  3. bei einem kombinierten Eingriff, d.h. einer Herzkatheter-Untersuchung mit direkt anschließender Ballonkatheter-Behandlung

Vergleich: Erwartete und tatsächliche durchschnittliche Strahlenbelastung pro Patient bei Herzkatheter-Untersuchungen

Erwartete Strahlenbelastung Tatsächliche Strahlenbelastung

Vergleich: Erwartete und tatsächliche durchschnittliche Strahlenbelastung pro Patient bei Ballonkatheter-Behandlungen

Erwartete Strahlenbelastung Tatsächliche Strahlenbelastung

Vergleich: Erwartete und tatsächliche durchschnittliche Strahlenbelastung pro Patient bei kombinierten Eingriffen

Erwartete Strahlenbelastung Tatsächliche Strahlenbelastung