Herzkatheter-Anwendungen
Qualitätsmerkmal: Blutungen und Komplikationen
Gute Behandlungsqualität liegt vor, wenn es nach dem Herzkatheter-Eingriff möglichst selten zu Blutungen oder sonstigen Komplikationen im Bereich der Einstichstelle des Katheters kommt.
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Ein Herzkatheter ist ein langer, sehr schmaler Schlauch, der im Innern einer Arterie bis zum Herzen vorgeschoben wird. Durch ihn wird Kontrastmittel in die Herzkranzgefäße gespritzt, um auf dem Monitor sichtbar zu machen, wo genau sich Gefäßverengungen oder, im Falle eines Herzinfarkts, Verschlussstellen befinden. Die besten Zugänge für den Herzkatheter sind entweder durch die Leisten-Arterie oder vermehrt durch die Arm-Arterie. Dazu wird an der Leiste oder am Handgelenk eine Einstichstelle gewählt, durch die der Katheter in die Schlagader eingeführt wird. Nach beendigtem Eingriff wird die Einstichstelle mit einem starken Druckverband abgedichtet, damit kein Blut aus der Schlagader austreten kann. Der Patient sollte sich dann die folgenden Stunden möglichst wenig bewegen oder am besten Bettruhe halten; in der Woche nach dem Eingriff sind außerdem schnelles Laufen, Fahrradfahren, schweres Heben und Sport tabu. Ein kleiner Bluterguss um die Einstichstelle ist nichts Außergewöhnliches, aber harmlos und verschwindet in der Regel nach einiger Zeit von allein. Ein großflächiger, zunehmender Bluterguss, verbunden mit Schwellung und Schmerzen hingegen ist ein Alarmsignal und muss sofort notfallmäßig behandelt werden. Dies gilt natürlich ebenso, wenn unmittelbar nach dem Herzkatheter-Eingriff fortgesetzt Blut durch den Druckverband sickert.
Hinweis: Die hier gezeigten Daten errechnen sich aus Qualitätsergebnissen aus dem Jahr 2023, kombiniert mit Sozialdaten der Krankenkassen (u.a. Alter, Geschlecht, Vor- und Begleiterkrankungen) aus dem Jahr 2022.
Erwartete Rate – tatsächliche Rate: Bei diesem Qualitätsmerkmal wird für jedes Krankenhaus gesondert berechnet, bei wie viel Prozent der Patienten innerhalb von 7 Tagen nach dem Eingriff schwerwiegende Komplikationen zu erwarten sind. Diese erwartete Rate wird dann mit der in dem betreffenden Krankenhaus tatsächlich eingetretenen Rate ins Verhältnis gesetzt. Ist die tatsächliche Rate gleich hoch wie die erwartete oder sogar geringer, zeugt das von guter Behandlungsqualität. Ausführliche Informationen finden Sie unter dem Schaubild. Doch auch wenn sie höher ausfällt, kann die Qualität des Krankenhauses uneingeschränkt gut sein. Ausführliche Informationen finden Sie unter dem Schaubild.
Vergleich: Erwartete und tatsächliche Rate an Blutungen und Nachblutungen nach Herzkatheteruntersuchungen