Defibrillator-Einsatz

Qualitätsmerkmal: Spätere Komplikationen

Gute Behandlungsqualität liegt vor, wenn innerhalb eines Jahres nach der Implantation eines Defibrillators möglichst selten ein erneuter Eingriff notwendig wird.

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Die Implantation eines Defibrillators ist in der Regel ein sehr sicheres Verfahren. In seltenen Fällen kann es aber einige Zeit nach dem Eingriff noch zu späten Komplikationen kommen – etwa wenn Sonden des Geräts verrutschen, sich verdrehen oder abbrechen. Dadurch kann die Weiterleitung elektrischer Impulse und damit die Funktionsfähigkeit des Defibrillators gestört sein. Auch kann in die Muskeltasche, in die der das Gerät unterhalb des Schlüsselbeins eingesetzt wurde, Blut einsickern und ein so genanntes Taschenhämatom verursachen. Sehr selten kommt es vor, dass das Defibrillator-Aggregat mit der Zeit die Muskeltasche durchbricht (Aggregatperforation). In allen diesen Fällen besteht ein hohes Risiko, dass sich der Bereich rund um die beschädigten Sonden oder die Tasche infiziert. Bei solchen Komplikationen wird ein erneuter chirurgischer Eingriff erforderlich, um den Defibrillator zu entnehmen und zu ersetzen und ggf. die Infektion zu behandeln.

Hinweis: Die hier gezeigten Daten errechnen sich aus Qualitätsergebnissen aus dem Jahr 2023, kombiniert mit Sozialdaten der Krankenkassen (u.a. Alter, Geschlecht, Vor- und Begleiterkrankungen) aus dem Jahr 2022.

Erwartete Rate – tatsächliche Rate: Bei diesem Qualitätsmerkmal wird für jedes Krankenhaus gesondert berechnet, bei wie viel Prozent der Patienten innerhalb eines Jahres nach Einsetzen eines Defibrillators späte Komplikationen zu erwarten sind. Diese erwartete Rate wird dann mit der in dem betreffenden Krankenhaus tatsächlich eingetretenen Rate ins Verhältnis gesetzt. Ist die tatsächliche Rate gleich hoch wie die erwartete oder sogar geringer, zeugt das von guter Behandlungsqualität. Doch auch wenn sie höher ausfällt, kann die Qualität des Krankenhauses uneingeschränkt gut sein. Ausführliche Informationen finden Sie unter dem Schaubild.

Die folgenden zwei Schaubilder zeigen, wie selten es innerhalb eines Jahres nach dem Einsetzen eines Defibrillators noch zu späten Komplikationen kommt.

Vergleich: Erwartete und tatsächliche Rate an erneuten Eingriffen im ersten Jahr aufgrund von Sonden- oder Taschenproblemen

Erwartete Rate Tatsächliche Rate

Vergleich: Erwartete und tatsächliche Rate an erneuten Eingriffen im ersten Jahr aufgrund von Infektionen

Erwartete Rate Tatsächliche Rate